Der Franken durchlebt eine Schwächephase

Nach einer längeren Stärkephase hat der Schweizer Franken in den ersten vier Monaten 2024 über weite Strecken an Wert eingebüsst. Der US-Dollar legte zum Franken 7% zu und löste sich damit von seinem Mehrjahrestief bei 84 Rappen. Der Euro löste sich ebenfalls von seinem Tief bei 93 Rappen und legte um rund 5% zum Franken zu.

Vorpreschen der SNB schwächt den Franken

Die Schweizerische Nationalbank hat Mitte März als erste grosse westliche Zentralbank den Leitzins gesenkt. Bereits zuvor wurde darüber spekuliert, ob die SNB den Franken aktiv schwächen wolle. Die hiesige Inflationsrate notiert seit geraumer Zeit wieder im Zielband der SNB, was die Notwendigkeit verringert, die Schweiz mittels eines starken Frankens vor importierter Inflation zu schützen. Während die EZB eine erste Zinssenkung im Juni anpeilt, hat sich der Zeitpunkt der Zinswende in den USA nach hinten verschoben. Daraus geht der US-Dollar gestärkt hervor – der Greenback ist im laufenden Jahr die stärkste G10-Währung. Die US-Inflationsrate liegt mit 3.5% noch deutlich über dem Zielbereich der US-Notenbank. Insbesondere im Inland zeigt sich bei den Preisen für Dienstleistungen eine hartnäckige Entwicklung. Dies widerspiegelt eine gut laufende Wirtschaft und einen engen Arbeitsmarkt.  

Geldpolitische Wendepunkte bewegen Devisenmarkt

Im April war die Frankenschwäche weniger ausgeprägt als in den Monaten zuvor. Die Devisenkurse haben sich nach der SNB-Zinssenkung auf einem neuen Niveau eingependelt. Insbesondere die Spekulation um den weiteren Zinspfad der Fed bleibt ein Taktgeber. Sobald sich in den USA ebenfalls Zinssenkungen abzeichnen, rechnen wir mit einem mittelfristig schwächeren US-Dollar. Der zyklische Euro wird von der Konjunkturdynamik und der Risikobereitschaft der Anleger getrieben bleiben. Zuletzt hat mit den Spannungen im Nahen Osten der EUR/CHF-Kurs nachgegeben, was den Ruf des Frankens als sicherer Hafen weiterhin verdeutlicht.