26. Juni 2024, Tägliche Marktsicht
US-Technologiewerte wieder gefragt
Nach drei Handelstagen mit Verlusten konnte der von Technologieaktien dominierte Nasdaq wieder zulegen.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.58%, SPI: -0.62%, SMIM: -0.68%
Der Schweizer Aktienmarkt verlor im Verlauf des Handelstages an Boden und schloss im Minus. Der Leitindex SMI gab 0.6% nach. Neuigkeiten von Unternehmensseite waren kurz vor dem Start zur Berichtssaison zum 2. Quartal Mangelware. Von den 20 grosskapitalisierten Titeln konnte sich nur Richemont (+2.7%) im Plus halten. Für die Kursavancen sorgte kurioserweise eine Meldung von Bloomberg, dass LVMH CEO und Hauptaktionär Bernard Arnaud eine Position Richemont-Aktien für das persönliche Depot aufgebaut hat. Von den Index-Schwergewichten konnte sich nur Novartis (-0.1%) einigermassen behaupten. Tagesverlierer waren gestern die beiden Finanzwerte UBS (-3.2%) und Partners Group (-1.6%). Im breiten Markt fiel Meyer Burger (+31.5%) auf. Der Solarmodulhersteller berichtete über Fortschritte bei der Verlagerung seines Geschäfts in die USA. Nach Börsenschluss wurde bekannt, dass die Aktionäre allen Anträgen des Verwaltungsrates an der GV zugestimmt hatten. Insbesondere wurde die Aktienzusammenlegung im Verhältnis 750:1 angenommen. Ebenfalls im Fokus stand die Chemie+Papier Holding, wo die Abspaltung der Papiersparte, die nun ausserbörslich gehandelt wird, zu einem optischen Verlust von 25.2% führte.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.30%, DAX: -0.81%
Die europäischen Aktienmärkte legten gestern den Rückwärtsgang ein. Der länderübergreifende EuroStoxx50 gab um 0.3% nach und der deutsche DAX korrigierte um 0.8%. Für Gegenwind sorgte eine Gewinnwarnung des weltgrössten Flugzeugbauers Airbus (-9.5%). Anhaltende Lieferprobleme bei Bauteilen und eine Abschreibung im Raumfahrtgeschäft führten dazu, dass nur noch ein bereinigter Gewinn vor Steuern und Zinsen von EUR 5.5 Mrd. für das Gesamtjahr erwartet wird (zuvor: EUR 6.5 bis 7.0 Mrd.). Auf Sektorenebene verbuchte infolgedessen der Bereich Industrie die grössten Angaben, gefolgt von Immobilien und Finanzen. Positiv entwickelten sich die Sektoren Gesundheit, Energie, Technologie, zyklischer Konsum und Versorger.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.76%, S&P500: +0.39%; Nasdaq: +1.26 %
Die amerikanischen Aktienmärkte schlossen uneinheitlich. Der von Technologieaktien dominierte Nasdaq konnte nach drei Verlusttagen einen Gewinn von 1.3% verbuchen. Für Unterstützung sorgte das Index-Schwergewicht Nvidia, welches 6.9% zulegte. Der marktbreite S&P500 stieg um 0.4%, während der Leitindex DowJones um 0.8% nachgab. Bei den Einzelwerten fiel Home Depot mit Abgaben von 3.5% auf. Die Baumarktkette litt unter einer Gewinnwarnung des Grosshändlers von Schwimmbadbedarf und Zubehör Pool Corporation (-7.9%). Die Gewinnwarnung war auf geringere Neubau- und Renovierungsaktivitäten zurückzuführen. Auf Sektorenebene waren die Bereiche Kommunikationsdienste, Technologie und Energie gefragt. Unterdurchschnittlich schlossen die Sektoren Immobilien, Grundstoffe und Versorger ab.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.261% DE: 2.405% CH: 0.499%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe verharrt seit Mitte Juni in einer engen Handelsspanne seitwärts – damit ist weder das Jahreshöchst bei 4.7% noch das Jahrestief bei 3.8% in Schlagdistanz. Die nächsten geldpolitischen Beschlüsse der US-Notenbank Fed und der EZB stehen erst in der zweite Juli-Hälfte auf der Agenda. Gegen Ende dieser Woche richtet sich das Interesse auf den PCE-Deflator. Das von der Fed bevorzugte Inflationsmass wird am Freitag veröffentlicht.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8951
Euro in US-Dollar: 1.0711
Euro in Franken: 0.9587
Entscheidende Impulse am Devisenmarkt fehlten gestern. Der Euro tastet sich zum Franken wieder langsam der Marke von 0.96 an, die Gemeinschaftswährung bleibt aber kurzfristig im Bann der bevorstehenden Neuwahlen in Frankreich. Heute Morgen legt der Australische Dollar zu allen anderen G10-Währungen zu. Auslöser sind die neusten Inflationsdaten, die einen stärkeren Preisdruck als erwartet anzeigen und damit den Zinssenkungserwartungen in Australien einen Dämpfer versetzen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 81.30 pro Fass
Goldpreis: USD 2'316.45 pro Unze
Der Preis für ein Fass Öl der US-Sorte West Texas Intermediate scheint oberhalb von 80 US-Dollar ein neues Gleichgewicht gefunden zu haben. Mit den fehlenden Konjunkturdaten aus der ersten Reihe oder Neuigkeiten der Förderländer bewegte sich der Ölpreis auch gestern kaum vom Fleck.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Konsumentenvertrauen (Juni)
letzter: 101.3; erwartet: 100.0; aktuell: 100.4
Das vom Marktforschungsinstitut Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen hat sich im Juni weniger stark als erwartet eingetrübt. Die Umfrageteilnehmer beurteilten die aktuelle Lage etwas besser, wogegen sich ihre Erwartungen der Geschäftslage für die kommenden Monate verschlechterte. Der erhobene Index verbleibt damit in einer engen Spanne, in der er sich seit mehr als zwei Jahren bewegt.
Tobias Kistler
8021 Zürich
Daniel Wachter
8021 Zürich
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