25. Juni 2024, Tägliche Marktsicht
Schweizer Schwergewichte gefragt
Die Annäherung der EU mit China im Streit um Zölle auf Elektroautos sorgte für eine positive Stimmung an den Aktienmärkten.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +1.20%, SPI: +1.05%, SMIM: +0.36%
Der Schweizer Aktienmarkt startete freundlich in die neue Handelswoche und konnte im Laufe des Tages die Kursgewinne ausbauen. Trotz enttäuschenden Konjunkturzahlen aus der Eurozone und den anstehenden Wahlen in Frankreich und England war die Stimmung der Marktteilnehmer gut. Insbesondere die Nachricht, dass China und die EU im Streit um Zölle auf Elektroautos miteinander verhandeln wollen, sorgte für ein verbessertes Sentiment. Zudem richtete sich der Fokus bereits in Richtung USA, wo am kommenden Freitag mit dem PCE-Deflator neue Inflationszahlen veröffentlicht werden. Der Leitindex SMI ging 1.2% höher aus dem Handel. Alle 20 SMI-Werte konnten Gewinne verzeichnen. Insbesondere die drei Index-Schwergewichte trugen zum guten Abschneiden bei. Der Pharmariese Novartis (+2.2%) beendete den Tag an der Tabellenspitze, aber auch Nestlé (+1.1%) und Roche (+1.0%) konnten deutlich höher schliessen. Roche konnte erneut mit positiven Nachrichten aufwarten. Der Pharmakonzern hat zwei neue Analysegeräte auf den Markt gebracht und ist der EU-Zulassung für eine Gentherapie einen Schritt nähergekommen. Weitere Aktien aus der Gesundheitsbranche wie Lonza (+2.1%) und Alcon (+1.7%) notierten ebenfalls auf den vorderen Rängen. Der Augenheilkundespezialist erhielt in den USA für zwei Chirurgie-Technologien die Zulassung. Gesucht waren mit Geberit (+1.8%), Partners Group (+1.5%) oder UBS (+1.3%) auch Zykliker. Am Tabellenende notierte Holcim (+0.1%), hinter den Versicherern Swiss Life (+0.3%) sowie Swiss Re (+0.6%). Auf dem breiten Markt fiel Swatch (+2.6%) auf, die den Aufwärtstrend der vergangenen Woche fortsetzte. Die Technologietitel standen zum Wochenauftakt nicht auf der Einkaufsliste. Während VAT mit +0.4% knapp in der Gewinnzone notierte, mussten ams-OSRAM (-0.4%), u-blox (-0.5%) und Comet (-0.8%) Federn lassen. Nach dem Höhenflug in den letzten beiden Wochen litten die Titel von Molecular Partners (- 22.2%) gestern unter Gewinnmitnahmen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.89%, DAX: +0.89%
Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenauftakt von der freundlichen Seite. Erste Annäherungen im Zollstreit mit China sorgten für eine gute Stimmung. Der länderübergreifende EuroStoxx50 sowie der deutsche DAX konnten um 0.9% zulegen. Noch stärker avancierten der italienische FTSE MIB (+1.6%), der spanische IBEX35 sowie der französische CAC40 (+1.0%). Auf Sektorenebene konnten sich insbesondere die Bereiche Finanzen, Kommunikationsdienste, Immobilien und Energie positiv in Szene setzten. Unter Abgaben litt einzig der Technologiesektor. Bei den Einzelwerten waren vor allem Aktien aus dem Autosektor gesucht. Am stärksten avancierte Volvo (+7.1%), gefolgt von BMW (+2.7%), Ferrari (+2.0%), Stellantis (1.9%), sowie Porsche (+1.6%).
Aktienmärkte USA
DowJones: +0.67%, S&P500: -0.31%; Nasdaq: -1.09 %
Die amerikanischen Aktienmärkte starteten uneinheitlich in die neue Handelswoche. Der von Technologieaktien dominierte Nasdaq ging 1.1% tiefer aus dem Handel. Die beschleunigte Talfahrt der Aktien von Nvidia (-6.7%) drückten auf die Stimmung. Nachdem der Chiphersteller letzten Dienstag Microsoft (-0.5%) kurzfristig als das wertvollste US-Unternehmen ablöste, geht es seither abwärts. Auch der marktbreite S&P500 notierte mit einem Rückgang von 0.3% leicht tiefer, während der Leitindex DowJones (+0.7%) in der Gewinnzone notierte. Auf Sektorenebene standen die Bereiche Energie, Versorger und Basiskonsum auf dem Podest. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Sektoren Technologie und Zyklischer Konsum ab.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.232% DE: 2.416% CH: 0.526%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe ist gestern leicht gesunken. Für grössere Bewegung fehlten zu Wochenbeginn jedoch die Impulse von bedeutenden Konjunkturdaten. Diese Woche richtet sich der Fokus auf den PCE-Deflator, das von der Fed bevorzugte Inflationsmass. Dieses wird am Freitag veröffentlicht.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8914
Euro in US-Dollar: 1.0744
Euro in Franken: 0.9578
Der Euro legte gestern gegenüber allen wichtigen Währungen zu. Rückenwind erhielt die Gemeinschaftswährung von der Nachricht, dass China und die EU über die angekündigten Zölle auf chinesische Elektroautos verhandeln wollen. Die Hoffnung auf eine Einigung mit China stützte den Euro. Dahingegen geriet der US-Dollar gestern unter Druck.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 81.67 pro Fass
Goldpreis: USD 2'328.83 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate hat zu Wochenbeginn zugelegt. Unterstützt wurde der Ölpreis vom schwächeren US-Dollar. Dieser vergünstigt Erdöl in weiten Teilen der Welt und kurbelt damit die Nachfrage an.
Wirtschaft und Konjunktur
Deutschland: ifo-Geschäftsklimaindex (Juni)
letzte: 89.3; erwartet: 89.6; aktuell: 88.6
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Juni überraschend wieder verschlechtert, nachdem sie sich zuvor vier Monate in Folge verbessert hatte. Während die Lage im Vergleich zum Mai unverändert eingeschätzt wird, haben sich die Erwartungen eingetrübt. Negative Signale kommen dabei insbesondere aus der Industrie. Im Dienstleistungssektor hat sich der Ausblick für das zweite Halbjahr dafür weiter aufgehellt.
Anja Felder
8021 Zürich
Céline Koster
8021 Zürich
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