23. Januar 2024, Tägliche Marktsicht

Positiver Wochenauftakt an den Aktienmärkten

Der SMI startet mit Kursgewinnen in die neue Handelswoche. Im Fokus stehen heute die Geschäftszahlen von Logitech und Swatch.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +1.12%, SPI: +1.11%, SMIM: +1.30%

Der Schweizer Aktienmarkt startete mit Schwung in die neue Handelswoche und konnte die Gewinne im Laufe des Tages weiter ausbauen. Insbesondere die US-Börsen sorgten mit ihren neuen Rekordhochs getrieben durch die Technologiewerte für positive Impulse. Der SMI ging mit einem Anstieg von 1.1% aus dem Handel. Von den 20 SMI-Werten notierten 19 in der Gewinnzone und nur Sika schloss mit negativem Vorzeichen. An der Tabellenspitze notierten die Aktien von Lonza, die einen Gewinn von 3.2% verzeichneten. Der Pharmazulieferer präsentiert am kommenden Freitag die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sowie seine Aussichten für 2024. Dahinter folgte ABB (+2.8%), die nach den deutlichen Abgaben in der Vorwoche zur Gegenbewegung ansetzte. Der Industriekonzern stand letzten Freitag unter erheblichem Druck, da der US-Kongress die Geschäfte von ABB in China in Bezug auf mögliche Industriespionage untersucht. Ebenfalls klar zulegen konnten Sonova, Kühne + Nagel sowie Swiss Life, die Gewinne zwischen 2.1% und 2.3% verzeichneten. Als Bremsklötze erwiesen sich die Index-Schwergewichte Nestlé (+0.1%) sowie Novartis (+0.6%), während sich Roche (+1.5%) überdurchschnittlich entwickelte. Im breiten Markt fielen Technologiewerte wie VAT, Comet, Temenos, Inficon oder ams-OSRAM auf, die mit Gewinnen zwischen 1.8% und 7.4% von den positiven Vorgaben des Nasdaq vom Freitagabend profitierten. Ebenfalls deutlich zulegen konnte Sandoz (+4.0%). Der Generikahersteller profitierte von positiven Analystenkommentaren. Unter deutlichen Abgaben litt hingegen Belimo, die nach einem enttäuschenden Umsatzupdate 7.4% an Wert verloren. Belimo steigerte den Umsatz 2023 um 1.4% auf CHF 858.8 Mio. Bereinigt um einen negativen Währungseinfluss von 5.8% betrug das Wachstum 7.2%. Damit blieb die Wachstumsdynamik unter der vom Management angestrebten Bandbreite von 8% bis 10% und verfehlte auch die Analystenerwartungen, die mit einem Anstieg von 11.4% rechneten. Der Automobilzulieferer Autoneum (+5.4%) zog nach positiv ausgefallenen Umsatzzahlen hingegen an.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.71%, DAX: +0.77 %

Die europäischen Aktienmärkte profitierten von den positiven Vorgaben aus Übersee und konnten mit Gewinnen in die neue Börsenwoche starten. Der Fokus richtet sich nun bereits auf die nächste Zinssitzung der Europäischen Zentralbank, welche am kommenden Donnerstag stattfindet. Es wird nicht mit einem Zinsschritt gerechnet, aber man erhofft sich daraus Hinweise zum weiteren Zinspfad. Der länderübergreifende EuroStoxx 50 sowie der deutsche DAX schlossen 0.7% bzw. 0.8% höher, während der französische CAC40 um 0.6% zulegen konnte. Der britische FTSE100 gewann 0.4% hinzu. Unter Abgaben litt hingegen der italienische FTSE MIB, der 0.3% an Wert verlor. Auf Sektorenebene standen die Technologiewerte an der Tabellenspitze, gefolgt von Finanzen, Industrie sowie Immobilien. Unterdurchschnittlich zeigten sich die Branchen Versorger, Energie, Grundstoffe sowie Basiskonsum.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.36% S&P500: +0.22%, Nasdaq: +0.32%

An den US-Aktienmärkten dominierten weiterhin die Käufer das Geschehen, allerdings in etwas gemächlicherem Tempo. Der Leitindex DowJones verzeichnete Gewinne von 0.4%, während der marktbreite S&P500 um 0.2% zulegen konnte. Der technologielastigen Nasdaq gewann 0.3% an Wert. Alle drei Indizes konnten im Handelsverlauf neue Höchststände erklimmen. Auf Sektorenebene waren Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Immobilien und Finanzen am stärksten gefragt. Auf der Verliererseite verzeichnete der Zyklische Konsum den grössten Rückgang, gefolgt von den Sektoren Versorger sowie Basiskonsum. Auf Einzeltitelebene fielen die Aktien von Gilead Sciences auf. Das Biotechnologieunternehmen verfehlt in einer Lungenkrebsstudie die Ziele. Die Aktie sackt um 10.2% ab.

Unternehmensberichte

Logitech publizierte heute Morgen die Zahlen zum verschobenen 3. Quartal des Geschäftsjahres 2023/24. Der Computerzubehörhersteller verzeichnete einen um 1% tieferen Umsatz von USD 1.26 Mrd. Zu konstanten Währungen wäre der Umsatz um 3% zurückgeglitten. Die Bruttomarge (GAAP) konnte Logitech von 37.6% in der Vorjahresperiode auf 42.0% erhöhen. Der adjustierte operative Gewinn betrug USD 248.2 Mio., was im Vergleich zum 3. Quartal 2022/23 einem Anstieg von 22% entspricht. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Reingewinn von USD 241.5 Mio., nach USD 185.3 Mio. in der Vorjahresperiode. In den Segmenten konnte die Bereiche «Keyboards & Combos» sowie «Pointing Devices» um jeweils 4% höhere Umsätze erzielen, während «Gaming» und «Tablet Accessories» um je 1% rückläufig waren. Auch «Webcams» und «Headsets» mit Rückgängen von 9% bzw. 11% waren weniger gefragt. Die Prognosen für das gesamte Geschäftsjahr erhöht Logitech erneut. Das Management erwartet nun einen Umsatz von USD 4.2 Mrd. bis USD 4.25 Mrd. (bisher USD 4.0 – 4.15 Mrd.), was einem Umsatzrückgang von 6% bis 7% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der operative Gewinn soll neu zwischen USD 610 Mio. und USD 660 Mio. zu liegen kommen. Bis anhin sah Logitech einen operativen Gewinn von USD 525 Mio. bis USD 575 Mio. Dies entspricht einem Anstieg zwischen 4% und 12% im Vorjahresvergleich. Mit dem präsentierten Zahlenset liegt Logitech insbesondere beim operativen Ergebnis sowie bei der Bruttomarge deutlich über dem Analystenkonsens.

Swatch präsentierte heute Morgen die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023. Der Uhrenhersteller konnte den Umsatz um 5.2% auf CHF 7.89 Mrd. erhöhen. Bereinigt um Währungseinflüsse betrug der Anstieg 12.6%. Den Betriebsgewinn auf Stufe EBIT konnte Swatch um 2.8% auf CHF 1.19 Mrd. steigern. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 15.1%. Im Vorjahr lag diese bei 15.4%. Unter dem Strich erzielte Swatch einen Reingewinn von CHF 890 Mio., nachdem dieser im Vorjahr bei CHF 823 Mio. gelegen hat. Im Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 gibt sich das Management gewohnt optimistisch und sieht grosse Wachstumschancen. Dies insbesondere im unteren und mittleren Preissegment. Allerdings werde die Entwicklung der Währungssituation das Resultat des Konzerns weiter beeinflussen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine um 50 Rappen höhere Dividende von CHF 6.50 pro Aktie vor. Auf Stufe Umsatz trifft Swatch in etwa die Markterwartungen, verfehlt diese allerdings beim EBIT sowie beim Reingewinn.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.088%; DE: 2.288%; CH: 0.818%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Treasury sank zu Wochenbeginn leicht und notiert nun wieder unter 4.1%. Dies, nachdem sie noch am Donnerstag erstmals seit einem Monat wieder über 4.15% gestiegen ist. Insgesamt verlief der Handel gestern jedoch impulslos. Die diese und nächste Woche anstehenden Zinsentscheide dürften wieder mehr Bewegung an die Kapitalmärkte bringen. Die europäische Zentralbank fällt ihren nächsten Zinsentscheid am Donnerstag. Die US-Notenbank folgt nächsten Mittwoch.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8656
Euro in US-Dollar: 1.0908
Euro in Franken: 0.9442

Mangels wichtiger Konjunkturdaten fiel der Wochenstart am Devisenmarkt eher ruhig aus. Der Schweizer Franken bewegte sich gestern sowohl zum Euro also auch zum US-Dollar in einem engen Band. Auch am Devisenmarkt richtet sich der Blick bereits auf die anstehenden Zinsentscheide.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 74.82 pro Fass
Goldpreis: USD 2'030.64 pro Unze

Am Ölmarkt sind gestern die geopolitischen Risiken in den Vordergrund gerückt. Da grosse Reedereien den Seeweg durch das rote Meer zunehmenden meiden, verlängern sich die Lieferzeiten. Davon sind auch Öllieferungen von Asien nach Europa betroffen. Der Ölpreis stieg deshalb zum Wochenauftakt deutlich. Die US-Sorte West Texas Intermediate legte um 2.4% zu.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Leading Indicators Index MoM (Dezember)
letzter: -0.5%; erwartet: -0.3%; aktuell: 0.1%

Die vorlaufenden Indikatoren in den USA haben sich im Dezember weniger stark eingetrübt als erwartet. Mit einem Rückgang von 0.1% deuten die vorlaufenden Indikatoren weiterhin auf eine schleichende Abkühlung der US-Wirtschaft hin. Negativ zu den Wirtschaftsaussichten beigetragen haben insbesondere der rückläufige Auftragseingang in der Industrie, die hohen Zinsen und die schlechte Konsumentenstimmung.

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
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