24. Juni 2024, Tägliche Marktsicht

Nvidia stützt US-Märkte

Nvidia hat in der vergangenen Woche Microsoft und Apple als wertvollstes Unternehmen abgelöst.

Aktienmärkte

US-Aktienmärkte
Dow Jones: +0.04%, S&P500: -0.16%, Nasdaq: -0.18%
Europäische Aktienmärkte
EuroStoxx50: -0.82%, DAX: -0.50%, SMI: -0.95%
Asiatische Märkte
Nikkei 225: +0.67%, HangSeng: -0.86%, S&P/ASX 200: -0.80%

Einmal mehr sorgte Nvidia letzte Woche für Schlagzeilen. Am vergangenen Dienstag löste der Chiphersteller die beiden Tech-Schwergewichte Microsoft und Apple als wertvollstes Unternehmen der USA ab und erzielte eine Marktkapitalisierung von USD 3.33 Bio. Zum Ende der Handelswoche büsste der Chipspezialist allerdings an Wert ein und musste den Spitzenplatz wieder Microsoft überlassen. Auch nach dem Kursrückgang weisen die Aktien von Nvidia seit Jahresbeginn eine Kursperformance von 156% auf. Getragen von Nvidia sowie weiteren wenigen Index-Schwergewichten, wie Alphabet, Amazon, Apple, Microsoft und Meta, die vom Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz profitieren, konnte der S&P500 letzte Woche ein neues Rekordhoch erzielen. Wie gross die Performance-Diskrepanz zwischen diesen grosskapitalisierten KI-Gewinnern und dem breiten Markt wirklich ist, zeigt sich gut am S&P500 Equal Weighted Index, welcher alle Unternehmen gleichgewichtet. Während sich der S&P500 auf Jahressicht um 14.6% verteuerte, sind es beim gleichgewichteten Index lediglich 4.5%. In der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche konnte der S&P500 schlussendlich um 0.6% an Wert zulegen, während der DowJones ein Anstieg von 1.5% verzeichnen konnte.

Im Fokus stand am Donnerstag der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank. Nach dem überraschenden Zinsschritt im März hat sich die SNB entschieden, ihren Leitzins erneut um 25 Basispunkte auf 1.25% zu senken. Gleichzeitig reduzierte sie die bedingte Inflationsprognose in der längeren Frist leicht unterhalb die alte Inflationsprognose vom März. Die Aktienmärkte reagierten am Donnerstag mit Kursgewinnen auf den Entscheid. Auf Wochenbasis musste der SMI jedoch einen Rückgang von 0.3% hinnehmen. Im Gegensatz dazu konnte der SMIM, welcher die 30 grössten mittelkapitalisierten Schweizer Aktien umfasst, die nicht im Leitindex SMI enthalten sind, mit 0.5% leicht zulegen. Insbesondere die beiden Schwergewichte Nestlé (-1.7%) sowie Novartis (-1.1%) belasteten, während Roche (+2.1%) unterstützend wirkte. Die Aktien des Pharmamultis haben sich nach einem schwachen Start ins Jahr seit Ende April um rund 18% verteuert. Positiv in Szene setzen konnten sich die Versicherer, die an der Tabellenspitze standen. Swiss Life avancierte um 3.4%, gefolgt von Swiss Re (+3.3%) sowie Zurich Insurance (+2.4%). Der Luxusgüterkonzerne Richemont (-3.4%) musste in der letzten Woche deutlich Federn lassen. Neben Gewinnmitnahmen belasteten die am Donnerstag publizierten Daten zum Schweizer Uhrenexport für den Monat Mai. Besser lief es für die Konkurrentin Swatch (+1.3%), die allerdings auf Jahressicht um knapp einen Fünftel an Wert verloren hat.

Geberit (-0.9%) gab am Freitag bekannt, dass seit Juni 2022 laufende Aktienrückkaufprogramm beendet zu haben, womit 3.6% des Aktienkapitals zurückgekauft wurden. Bereits Anfang Mai hatte der Sanitärtechniker über ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von bis zu CHF 300 Mio. informiert. Dieses soll im 3. Quartal 2024 lanciert werden. Unternehmensneuigkeiten sind aktuell rar gesät und in dieser Woche stehen diesbezüglich keine wichtigen Termine auf der Agenda.

Kapitalmärkte

Renditen 10 J: USA: 4.250%; DE: 2.404%; CH: 0.534%

Die Publikation der Einkaufsmanagerindizes in den USA hat am Freitagnachmittag für einen leichten Anstieg der Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe gesorgt. Diese Woche richtet sich die Aufmerksamkeit auf den PCE-Deflator, das von der Fed bevorzugte Inflationsmass, welches am Freitag publiziert wird.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8935
Euro in US-Dollar: 1.0697
Euro in Franken: 0.9558

Der Franken geriet vergangene Woche infolge der Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank unter Druck und büsste am Freitag wie auch schon am Donnerstag gegenüber den meisten G10-Währungen an Wert ein. Der US-Dollar wurde am Freitag von positiven Konjunkturdaten gestützt.

Rohstoffmärkte

Ölpreis WTI: USD 80.74 pro Fass
Goldpreis: USD 2'324.41 pro Unze

Der Ölpreis der US-Sorte WTI hat in der vergangenen Woche erneut zugelegt und ist über die Marke von 80 US-Dollar gestiegen. Am Freitag konnte das schwarze Gold nicht an diese Entwicklung anknüpfen. Grund dafür war unter anderem der starke US-Dollar, welcher Rohöl in weiten Teilen der Welt verteuert.

Wirtschaft und Konjunktur

Eurozone: Einkaufsmanagerindex Industrie (Juni) letzte: 47.3; erwartet: 47.9; aktuell: 45.6
Eurozone: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Juni) letzte: 53.2; erwartet: 53.4; aktuell: 52.6
In der Eurozone zeigt sich weiter eine grosse Differenz zwischen dem Dienstleistungssektor und der Industrie. In beiden Sektoren hat sich die Stimmung im Juni jedoch überraschend verschlechtert. Damit hat der wirtschaftliche Aufschwung in der Eurozone einen erneuten Rückschlag erlitten. Der Auftragseingang ist zum ersten Mal seit vier Monaten wieder zurückgegangen, weshalb sich auch die Zukunftsaussichten eingetrübt haben. Die Erholung in der europäischen Industrie lässt damit weiter auf sich warten.

USA: Einkaufsmanagerindex Industrie (Juni) letzte: 51.3; erwartet: 51.0; aktuell: 51.7
USA: Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen (Juni) letzte: 54.8; erwartet: 54.0; aktuell: 55.1
Die Stimmung in der US-Wirtschaft ist weiter gut. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor hat sie sich im Juni erneut verbessert und liegt insbesondere in letzterem deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Dies deutet darauf hin, dass die US-Wirtschaft weiterhin wächst. Die Binnenwirtschaft läuft weiter auf Hochtouren, was sich in der hohen Nachfrage im Dienstleistungssektor widerspiegelt. Auch in der Industrie hat der Auftragseingang zuletzt zugenommen. Die Auslandsnachfrage wächst allerdings nur zaghaft, weshalb der Optimismus mit Blick auf die kommenden Monate in der Industrie abgenommen hat.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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