30. Januar 2024, Tägliche Marktsicht

Holcim als SMI-Gewinner

Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete einen positiven Wochenstart. Die Aktien von Holcim standen nach der Abspaltungsankündigung im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.35%, SPI: +0.27%, SMIM: -0.14%

Der Schweizer Aktienmarkt startete gestern leicht negativ in den Tag, hievte sich aber bereits früh am Morgen in die Gewinnzone. Der SMI schloss letztlich 0.4% höher als am Vortag. Klarer Tagesgewinner waren die Aktien von Holcim, die 4.7% an Wert zulegen konnten. Der Baustoffkonzern profitierte vom kommunizierten Vorhaben, das Nordamerikageschäft abzuspalten und als unabhängiges Unternehmen an der US-Börse zu kotieren. Der Markt hat positiv auf diese Meldung reagiert. Von Seiten Analysten wird die Abspaltung als bewertungstechnisch attraktiv eingestuft. Ebenfalls deutlich zugelegt haben die Titel von Lonza, die den Börsentag 2.6% im Plus beendeten. Lonza kann somit an den Kurssprung von vergangenem Freitag anknüpfen. Eine ähnliche Entwicklung sieht man in den Bewegungen von Givaudan. Seit der Veröffentlichung der Geschäftszahlen Ende letzter Woche konnte Givaudan die Kursgewinne weiter ausbauen und schloss 1.3% höher. Unter den SMI-Schwergewichten verzeichnete Nestlé einen Tagesgewinn von 0.9% und Novartis einen von 0.5%. Als Verlierer gingen die Valoren von Logitech hervor, die eine negative Tagesveränderung von 1.4% verbuchten. Noch stärker traf es Alcon. Die Aktien des Augenheilkundekonzerns schlossen 2.0% tiefer. Am breiten Markt verloren die Werte von SGS wegen Gewinnmitnahmen 2.5% an Wert. Die starken Kursbewegungen von Meyer Burger hielten auch gestern an. Die Aktien des Solarzellen-Herstellers beendeten den Börsentag 10.8% höher als am vergangenen Freitag.   

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.08%, DAX: -0.12%

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten gestern grossmehrheitlich unveränderte Kurse. Trotzdem schloss der EuroStoxx 50 (+0.1%) am Montag auf dem höchsten Niveau seit dem Jahr 2001. Der deutsche DAX verlor 0.1%, , während der britische FTSE100 unverändert schloss. Der französische CAC40 konnte 0.1% zulegen und befindet sich knapp unter den Höchstständen. In der Sektorenbetrachtung konnten die Immobilien- und Energiewerte am meisten dazugewinnen. Auf der unteren Seite des Tableaus befanden sich die Kommunikationsdienstleistungen

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.59% S&P500: +0.76%, Nasdaq: +1.12%

Die amerikanischen Aktienmärkte verzeichneten einen positiven Wochenstart. Rückläufige US-Anleihenrenditen sorgten für Auftrieb. Nachdem das US-Finanzministerium die Schätzung für die Höhe der staatlichen Kreditaufnahme reduzierte, verringerten sich die Sorgen um die Abnehmer bei den Obligationen-Emissionen, was sich in rückläufigen US-Anleihenrenditen widerspiegelte. Der technologielastige Nasdaq gewann 1.1% hinzu, während der marktbreite S&P500 0.8% höher schloss und der US-Leitindex DowJones 0.6% avancierte. Aus Sektorenebene zeigte sich ein prozyklisches Bild. Die wirtschaftssensitiven Bereiche zyklischer Konsum, Technologie und Kommunikationsdienste schwangen obenauf. Unterdurchschnittlich schloss einzig der Energiesektor ab. Vor der heutigen Zahlenvorlage zeigten sich Microsoft (+1.4%) und auch Alphabet (+0.9%) von der positiven Seite. An der Tabellenspitze des DowJones Index stand Salesforce (+2.8%) vor Walt Disney (+2.2%). Schlusslicht war der Telekomkonzern Verizon (-0.8%).

Unternehmensberichte

Der Hersteller von Landmaschinen und Gemeindefahrzeugen Bucher Industries präsentierte heute Morgen die Umsatzahlen der verschiedenen Sparten zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023. Das Unternehmen gab einen Umsatzrückgang von 0.6% auf CHF 3.58 Mrd. bekannt. Nach der Bereinigung um die Währungs- und Akquisitionseffekte konnte Bucher ein organisches Wachstum von 2.8% zum Vorjahr vorweisen.  Die Sparten Municipal und Specials konnten im vergangenen Jahr ihre Umsätze erhöhen. Rückläufig war das Wachstum in der grössten Sparte mit Landmaschinen (Kuhn Group), sowie bei Bucher Hydraulics und bei Bucher Emhart Glass. Zu kämpfen hatte das Unternehmen zunehmend mit der Frankenstärke, die das Auftragsniveau spürbar belastete. Die Aufträge reduzierten sich um 17.8% im Vergleich zum Vorjahr und kamen bei CHF 3.2 Mrd. zu liegen. Gemäss Bucher hat sich der Auftragseingang zuletzt aber stabilisiert. Die Betriebsgewinnmarge und der Reingewinn werden leicht über dem Vorjahreswert erwartet. Mit den präsentierten Umsatzzahlen liegt Bucher am unteren Ende der Analystenerwartungen. Fürs 2024 rechnet der Konzern wegen einer nachlassenden Geschäftsdynamik mit einem leicht tieferen Umsatz. Die Betriebsgewinnmarge wird ebenfalls tiefer gesehen, aber weiter im zweistelligen Bereich. Der Reingewinn soll ebenfalls unter dem Vorjahreswert zu liegen kommen. Die vollständigen Jahreszahlen für das Jahr 2023 werden am 1. März 2024 präsentiert.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.041%; DE: 2.232%; CH: 0.802%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Treasury ist gestern gesunken. Der Fokus der Kapitalmärkte richtet sich jedoch bereits auf den Entscheid der US-Notenbank, welcher am Mittwoch ansteht. Es wird keine Leitzinsänderung erwartet. Allerdings erhoffen sich Marktteilnehmende weitere Hinweise über den Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8616
Euro in US-Dollar: 1.0821
Euro in Franken: 0.9325

Der Euro stand gestern unter Druck und hat gegenüber allen wichtigen Währungen nachgelassen. Spekulationen über baldige Zinssenkungen der europäischen Zentralbank haben die Gemeinschaftswährung belastet. Angeheizt wurden die Spekulationen erneut von Aussagen von Frankreichs Notenbankchef, welcher Zinssenkungen an der nächsten Notenbanksitzung für möglich hält.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 77.29 pro Fass
Goldpreis: USD 2'035.32 pro Unze

Der Ölpreis hat zu Wochenbeginn nachgegeben. Nachdem das schwarze Gold in der vergangenen Woche deutlich zugelegt hat, zeigte der Ölpreis am Montag eine Gegenbewegung. Verantwortlich für den Preisanstieg in der letzten Woche waren die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Heute steht eine erste Schätzung zum Wirtschaftswachstum in der Eurozone auf der Agenda.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
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Florian Hiltpold

Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
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