29. Mai 2024, Tägliche Marktsicht
Aktienmärkte konsolidieren
Der Schweizer Aktienmarkt litt gestern unter Gewinnmitnahmen. Der SMI gab um 0.9% nach.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.89%, SPI: -0.81%, SMIM: -0.65%
Der Schweizer Aktienmarkt gab nach einem freundlichen Start immer deutlicher nach. Der Leitindex SMI beendete den Handel schliesslich 0.9% tiefer. US-Daten zum Immobilienmarkt und zum Konsumentenvertrauen hatten wenig Einfluss auf den Handel. Von den 20 Blue Chips konnten sich nur Swisscom (+0.1%) und Kühne+Nagel (+0.1%) im Plus halten. Am stärksten unter Druck standen die Aktien von Lonza (-3.4%), Sika (-3.1%) sowie Partners Group (-1.8%). Beim Private Equity Spezialisten wurden am Freitag in zwei Management-Transaktionen Aktien im Wert von CHF 6.5 Mio. verkauft. Im breiten Markt stand die Privatbank EFG (-2.9%) nach dem 4-Monats-Update im Fokus. In den ersten 4 Monaten des Jahres 2024 beschleunigte sich das annualisiertes Netto-Neugeldwachstum auf 7.6% und die verwalteten Vermögen stiegen gar um 11% auf CHF 157.5 Mrd. Damit wurden die Analystenerwartungen übertroffen. Unter klaren Abgaben litt die Aktie von Dottikon (-4.1%). Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank im Geschäftsjahr 2023/24 um 5.2% auf CHF 110.5 Mio. aufgrund des steigenden Produktionspersonals. Der Reingewinn glitt 8.1% auf CHF 80.6 Mio. zurück. Noch stärker unter Druck stand der Komponentenhersteller Lem (-7.3%). Der Bestellungseingang war im Geschäftsjahr um rund 48% rückläufig.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.57%, DAX: -0.52%
Die europäischen Aktienmärkte litten gestern unter Verlusten. Der EuroStoxx50 gab ab dem Mittag nach und schloss 0.6% tiefer. Der zyklischere deutsche DAX gab um 0.5% nach. Auf Branchensicht konnten sich nur die Bereiche Immobilien und Technologie im Plus halten. Die grössten Abgaben verzeichneten Gesundheit, nichtzyklischer Konsum und zyklischer Konsum.
Aktienmärkte USA
DowJones: -0.55%, S&P500: +0.02%; Nasdaq: +0.59%
Nach dem «Memorial Day», starteten die US-Aktienmärkte uneinheitlich in die verkürzte Handelswoche. Der Leitindex DowJones gab 0.6% nach, während der breiter gefasste S&P500 nahezu unverändert schloss. Etwas besser entwickelte sich der technologielastige Nasdaq (+0.6%). Die enttäuschenden Daten zum US-Immobilienmarkt sowie die überraschend positive Entwicklung des Verbrauchervertrauens hatten wenig Einfluss auf die Märkte. Bei den Einzelwerten fiel Nvidia auf. Die Aktien des Chipentwicklers legten um 6.6% zu. Damit liegt das Plus seit Jahresanfang bei rund 130%. Die Aktie von T-Mobile US gewann 0.4% hinzu, nachdem bekannt wurde, dass die Deutsche-Telekom-Tochter für USD 4.4 Mrd. U.S. Cellular (+11.8%) übernehmen möchte.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.562% DE: 2.591% CH: 0.708%
Nach einem impulslosen Handel kam gestern Nachmittag doch noch Bewegung ins Zinsgefüge. Die Rendite des leitgebenden 10-jährigen US-Treasuries zog um 10 Basispunkte an. Ein konkreter Auslöser ist auf den ersten Blick nicht erkennbar. Die am Montag aufgrund eines Feiertages geschlossenen US-Märkte starteten gestern in die verkürzte Handelswoche. Zudem äusserte sich das Fed-Mitglied Neel Kashkari zurückhaltend betreffend einer vorschnellen Leitzinssenkungen in den USA – ein Standpunkt, den er allerdings schon länger vertritt. Der Fokus richtet sich nun auf die neusten Inflationsdaten. Heute werden Inflationszahlen aus Deutschland veröffentlicht. Am Freitag stehen Inflationsdaten in den USA und der Eurozone auf der Agenda.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.9125
Euro in US-Dollar: 1.0848
Euro in Franken: 0.9898
Der US-Dollar profitierte gestern von Äusserungen eines Fed-Mitglieds und legte zum Euro und Franken zu. Im Vorfeld der heute anstehenden Inflationszahlen aus Deutschland tendierte der Euro etwas schwächer, die Gemeinschaftswährung handelt zum Franken aber weiterhin nahe an der Parität.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 80.12 pro Fass
Goldpreis: USD 2'358.14 pro Unze
Der Ölpreis legte gestern um knapp 3% zu, nachdem ein weiterer Angriff auf ein Schiff im Roten Meer die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten wieder in die Schlagzeilen brachte. Im Mai handelt die US-Sorte WTI damit jedoch weiterhin in einer Preisspanne zwischen 76 und 81 US-Dollar pro Fass.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Konsumentenvertrauen (Mai)
letzter: 97.5; erwartet: 96.0; aktuell: 102.0
Das vom Marktforschungsinstitut Conference Board erhobene Verbrauchervertrauen hat sich im Mai überraschend verbessert. Die Umfrageteilnehmer beurteilten die Aussichten für die Geschäftslage sowie die Erwartungen für den Arbeitsmarkt etwas besser als zuvor. Trotz dem ersten Anstieg seit vier Monaten verbleibt der erhobene Index jedoch in einer engen Spanne, in der er sich seit mehr als zwei Jahren bewegt.
Daniel Wachter
8021 Zürich
Tobias Kistler
8021 Zürich
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