Franken geht gestärkt hervor

Wenn es auf der Welt unsicher wird, dann ist der Schweizer Franken bei den Investoren als sicherer Hafen gesucht. Besonders in der ersten Augustwoche inmitten der Marktturbulenzen an den Finanzmärkten ging der Franken gestärkt hervor. Er legte zu den anderen G10-Währungen mehrheitlich um 2% und mehr zu. Die zyklischen Rohstoffwährungen kamen genauso unter Druck wie der Euro.

Euro profitiert von Beruhigung an den Finanzmärkten

Der Euro notiert inzwischen zum Franken wieder zwei Rappen über dem Jahrestief von Anfang August. Fundamentale Gründe für eine nachhaltige Erholung des Euro bleiben jedoch Mangelware. Die EZB wird im Sog der US-Notenbank Fed die Leitzinsen ebenfalls senken, um die träge Wirtschaft zu stärken. Die europäische Wirtschaft, insbesondere Deutschland, kommt nur zögerlich in die Gänge. Einen noch stärkeren Dämpfer hat der US-Dollar erhalten. Das USD/CHF-Währungspaar handelt 3% tiefer als Ende Juli. Nachdem die Fed für den September die erste Zinssenkung in Aussicht gestellt hat, sind die Erwartungen an noch mehr Zinssenkungen richtiggehend aufgeblüht. Die Zinsmärkte nehmen nun acht US-Zinssenkungen oder insgesamt 2-Prozentpunkte für die nächsten zwölf Monaten vorweg. Das sind deutlich mehr als die Märkte noch im Juli erwartet hatten.

Geldpolitik ist richtungsgebend

Mit den neuen Zinserwartungen ist nun bereits viel Negatives eingepreist für den US-Dollar. Insbesondere wieder rückläufige Zinssenkungserwartungen würden den Greenback stützen, entsprechend bleibt der weitere US-Zinspfad ein Taktgeber. Umso mehr rücken die nächsten geldpolitischen Lagebeurteilungen in den Fokus (EZB 12.09., Fed 18.09., SNB 26.09.). Längerfristig dürfte der grundlegende Trend hin zu einem stärkeren Franken intakt bleiben. Es spricht vieles dafür, dass die Inflation in der Schweiz auch in Zukunft tiefer sein wird als in den meisten anderen Ländern. Zudem stärken die tiefe Staatsverschuldung und die politische Stabilität den Franken.