17. September 2024, Tägliche Marktsicht

Ruhe vor dem Fed Zinsentscheid

Die in dieser Woche anstehenden Notenbanksitzungen, insbesondere in den USA, aber auch in England und Japan sorgten für Zurückhaltung an den Märkten.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.26%, SPI -0.30%, SMIM: -0.44%

Der Schweizer Aktienmarkt startete mit Verlusten in die neue Börsenwoche, ehe er sich um die Mittagzeit in die Gewinnzone hievte. Allerdings schmolzen die Gewinne nach kurzer Zeit wieder weg und der Leitindex SMI ging 0.3% tiefer aus dem Handel. Auch der Index für die 30 grössten Schweizer KMUs, der SMIM, verlor 0.4% an Wert. Vor dem morgigen Zinsentscheid der US-Notenbank hielten sich die Marktteilnehmer zurück. Das Fed wird am Mittwochabend mit grosser Wahrscheinlichkeit die Zinswende einläuten. Das grosse Fragezeichen ist jedoch, ob es eine Senkung von 25 oder 50 Basispunkten vornehmen wird. Auch die Bank of England sowie die Bank of Japan entscheiden diese Woche über ihren weiteren geldpolitischen Kurs. Bei beiden wird nicht mit einer Zinsveränderung gerechnet. Von den 20 SMI-Werten beendeten 9 den Tag mit einem positiven Vorzeichen. An der Spitze notierten die Versicherer Zurich Insurance (+0.8%), Swiss Life (0.4%) und Swiss Re (+0.3%). Etwas Unterstützung erhielt der Markt vom Schwergewicht Novartis (+0.3%). Abwärts ging es hingegen für Roche (-0.6%) und Nestlé (-1.0%). Beim Nahrungsmittelkonzern belastete eine Broker-Rückstufung. Schlusslicht im SMI war jedoch der Luxusgüterkonzern Richemont (-1.4%). Schwache Konjunkturdaten aus China belasteten die ganze Industrie. Auch Konkurrentin Swatch (-1.2%) musste Federn lassen. Am breiten Markt fielen die Aktien von DocMorris (-10.0%) negativ auf. Ein Broker reduzierte sein Kursziel deutlich, was die Aktie der Versandapotheke auf Talfahrt schickte. Positiv in Szene setzen konnte sich hingegen Meyer Burger (+12.3%). Der Solarzellenhersteller profitierte offenbar von Leerverkäufern, die ihre Positionen glattstellten.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.34%, DAX: +0.35%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenauftakt von der uneinheitlichen Seite. Während der spanische IBEX35 (+0.4%) und der britische FTSE 100 (+0.1%) Gewinne verzeichnen konnten, mussten der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50, der deutsche DAX und der französische CAC40 Verluste zwischen 0.2% und 0.4% hinnehmen. Die anstehenden Notenbankentscheide, insbesondere jener der Fed, sorgte für Zurückhaltung. Auf Sektorenebene zeigten sich die Bereiche Versorger, Kommunikationsdienste und Energie überdurchschnittlich. Unter deutlichen Abgaben litt hingegen der Technologiesektor, gefolgt vom Zyklischen Konsum und den Immobilien.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.55%, S&P500: +0.13%, Nasdaq: -0.52%

Die amerikanischen Aktienmärkte fanden am gestrigen Handelstag keine gemeinsame Richtung. Der Leitindex DowJones sowie der marktbreite S&P500 verzeichneten Gewinne von 0.6% bzw. 0.1%. Der Nasdaq tendierte hingegen zur Schwäche und beendete den Handelstag 0.5% tiefer. Dies allerdings nach einer besonders starken Woche, in der der Technologieindex einen Gewinn von 6.0% verzeichnete. Aus Branchensicht mussten lediglich die beiden zyklischen Bereiche Zyklischer Konsum sowie Technologie Verluste hinnehmen. Auch an der Spitze zeigten sich mit den Sektoren Finanzen, Energie und Grundstoffe wirtschaftssensitive Branchen. Positiv in Szene setzen konnte sich Intel (+3.9%). Gemäss Medienberichten soll der Chiphersteller staatliche Zuschüsse erhalten, um das amerikanische Verteidigungsministerium mit Halbleitern zu beliefern.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 3.627%; DE: 2.119%; CH: 0.320%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe sank am Montag leicht. Für mehr Bewegung dürfte der Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch sorgen. Eine erste Zinssenkung gilt als sicher. Uneinig sind sich die Marktteilnehmenden jedoch bei der Frage, ob die US-Notenbank die Zinsen um 25 oder 50 Basispunkte senken wird. Wir erwarten einen ersten Zinsschritt von 25 Basispunkten.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8442
Euro in US-Dollar: 1.1126
Euro in Franken: 0.9391

Auch an den Devisenmärkten richtet sich der Blick bereits auf den Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwochabend. Die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA schwächte den US-Dollar zu Wochenbeginn. Folglich verlor der Greenback gestern gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 70.57 pro Fass
Goldpreis: USD 2'577.95 pro Unze

Der Ölpreis hat am Montag an die Erholung der vergangenen Woche angeknüpft. Das schwarze Gold profitierte gestern vom schwächeren US-Dollar, welcher Öl für weite Teile der Welt vergünstigt. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate kletterte wieder über die Marke von 70 US-Dollar pro Fass.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Empire Manufacturing Index (September)
letzter: -4.7; erwartet: -4.0; aktuell: 11.5

Die Stimmung in der New Yorker Industrie hat sich im September überraschend aufgehellt. Die aktuelle Lage hat sich deutlich verbessert und wird erstmals seit November wieder positiv beurteilt. Auch die Aussichten werden besser beurteilt. Insbesondere beim Auftragseingang zeigen sich die Unternehmen wieder optimistischer.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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