09. Oktober 2023, Aktienmärkte

Konsolidierungsmodus geht weiter

Die Aktienmärkte weltweit befanden sich im September weitestgehend in einem Seitwärtsmodus. Inflationssorgen rückten zeitweise wieder in den Fokus. Daneben standen die Zentralbanken mit ihren geldpolitischen Entscheiden im Blickfeld. Wir haben keine Veränderung an unserer Sektorenallokation vorgenommen und bleiben damit defensiv aufgestellt.

Im September bewegten sich die Aktienmärkte weiterhin in einem Seitwärtstrend. Im Fokus standen die Zinsentscheide der EZB, Fed und SNB. Während die EZB ihre Leitzinsen erneut erhöhte, beliessen die US-Notenbank Fed und die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzins unverändert. Die Aktienmärkte reagierten nach dem US-Zinsentscheid verhalten. Aufgrund des angestiegenen Erdölpreises rückten wieder Inflationssorgen in den Vordergrund und schürten Ängste, wonach die Zinsen doch länger als erwartet auf dem hohen Niveau bleiben könnten. Im Blickfeld bleibt auch die konjunkturelle Entwicklung, die weiterhin schwächelt. Das Umfeld für die Aktienmärkte dürfte deshalb anhaltend herausfordernd bleiben.

Sektorenallokation positiv

Unsere Sektorenaufstellung lieferte im September einen positiven Beitrag. Insbesondere das Untergewicht im Technologiesektor und das Untergewicht im Industriesektor trugen dazu bei. Vor allem die schwächere Entwicklung der Technologie-Schwergewichte Apple und Nvidia, welche in der 1. Jahreshälfte noch deutlich zulegten, belasteten den Technologiesektor. Im Industriesektor macht sich zunehmend die wirtschaftliche Abkühlung bemerkbar. Ebenfalls leicht positiv war das Übergewicht im Gesundheitssektor. Stärkste Branche im September war der Energiesektor, welcher vom angestiegenen Erdölpreis Rückenwind erhielt.

Weiter defensiv ausgerichtet

Auch im Oktober nehmen wir keine Veränderung an unserer Sektorenallokation vor und sind damit weiterhin defensiv aufgestellt. Die Sektoren Gesundheit und Nichtzyklischer Konsum, welche beide defensive Eigenschaften aufweisen, werden weiterhin übergewichtet. Untergewichtet sind wir hingegen bei den beiden zyklischen Branchen Technologie und Industrie. Die Bewertungen im Technologiesektor sehen wir auch nach den Kursanstiegen in der 1. Jahreshälfte weiterhin als zu hoch, dazu kommen die weiterhin auf hohem Niveau verharrenden US-Zinsen, die belasten. Die wirtschaftliche Abkühlung dürfte sich in weiteren rückläufigen Auftragseingängen bemerkbar machen, was negativ für den Industriesektor ist. Der Gesundheitssektor verfügt hingegen über attraktive konjunkturunabhängige Wachstumsaussichten. Unternehmen aus dem Sektor Nichtzyklischer Konsum bevorzugen wir, da sie über widerstandsfähige und stabile Geschäftsmodelle verfügen und oftmals eine hohe Preissetzungsmacht aufweisen.

Sektorenallokation

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich