
10. November 2023, Aktienmärkte
Defensive Ausrichtung macht Sinn
Im letzten Quartal setzten verschiedene Unsicherheitsfaktoren die Aktienmärkte unter Druck. Aufgrund der gestiegenen Unsicherheiten bleiben wir defensiv ausgerichtet und nehmen keine Veränderung an der Sektorenallokation vor.
In den letzten Wochen machte die Angst vor höheren Zinsen den Aktienmärkten zu schaffen. In den USA stieg die Rendite des 10-jährigen US-Treasuries temporär auf ein Niveau von gut 5%. Damit war eine psychologisch wichtige Marke überschritten und Obligationen waren im relativen Vergleich zu Aktien wieder attraktiver. In diesem Umfeld konnte der Schweizer Aktienmarkt seine defensiven Qualitäten nicht ausspielen und verlor deutlich. Der technologielastige Nasdaq verlor weniger, obwohl er zinssensitiver ist. Zusätzlich belastete die weiterhin unsichere konjunkturelle Lage und auch der Nahostkonflikt brachte Unsicherheiten an die Aktienmärkte. Die 3. Quartalszahlen fielen indes gemischt aus. Auffallend waren die teils deutlichen Kursreaktionen – sowohl gegen unten als auch gegen oben. Das Umfeld für die Aktienmärkte dürfte aufgrund der Unsicherheiten weiterhin herausfordernd bleiben.
Sektorenallokation zahlt sich aus
Unsere Sektorenaufstellung lieferte insbesondere im Oktober einen positiven Beitrag. Die Übergewichte in den defensiven Sektoren Gesundheit und Nichtzyklischer Konsum zahlten sich im unsicheren Umfeld aus. Ebenfalls war das Untergewicht im Industriesektor leicht positiv, da sich die konjunkturelle Abschwächung verstärkt zeigte. Der Sektor Zyklischer Konsum verlor am stärksten. Die deutlichen Kursverluste des Elektroautohersteller Tesla wirkten für den gesamten Sektor belastend.
Weiter defensiv ausgerichtet
Wir nehmen keine Veränderung an unserer Sektorenallokation vor und bleiben damit weiterhin defensiv aufgestellt. Die Sektoren Gesundheit und Nichtzyklischer Konsum, welche beide defensive Eigenschaften aufweisen, werden weiterhin übergewichtet. Untergewichtet sind wir hingegen bei den beiden zyklischen Branchen Technologie und Industrie. Die Bewertungen im Technologiesektor sehen wir weiterhin als zu teuer an. Die wirtschaftliche Abkühlung macht sich vermehrt in rückläufigen Bestelleingängen bemerkbar, was das Umfeld für Industrieunternehmen schwieriger macht. Der Gesundheitssektor verfügt hingegen weiter über attraktive konjunkturunabhängige Wachstumsaussichten. Auch die Unternehmen aus dem Sektor Nichtzyklischer Konsum verfügen über robuste Geschäftsmodelle und sollten sich auch im Zuge einer zunehmenden konjunkturellen Abkühlung besser bewähren.
Angela Truniger

8021 Zürich
