
07. September 2023, Aktienmärkte
Aktienmärkte weiter im Seitwärtstrend
Die Halbjahresberichtsaison der Unternehmen fiel insgesamt besser als erwartet aus. Allerdings haben die Aktienmärkte darauf nur wenig reagiert. Nach wie vor dominieren primär die Geldpolitik der Zentralbanken sowie die sich langsam eintrübende Konjunktur die Marktstimmung. Wir haben keine Veränderung an unserer Sektorenallokation vorgenommen und bleiben damit defensiv positioniert.
Die Aktienmärkte korrigierten im August zunächst, bevor sie zum Ende des Monats wieder einen Teil der Verluste wettmachen konnten. Damit setzt sich der Seitwärtstrend fort, in dem sich viele Aktienmärkte schon seit einiger Zeit befinden. Bei den Marktteilnehmern steht derzeit im Fokus, ob die US-Notenbank Fed weitere Zinserhöhungsschritte vornehmen wird. Die Inflationszahlen liegen in den USA nach wie vor über der Zielmarke von 2%, der Trend ist aber rückläufig. Daneben steht auch die sich weiter abschwächende Konjunktur wieder stärker im Zentrum. Während sich der US-Dienstleistungssektor dank dem robusten Arbeitsmarkt weiter relativ konstant zeigt, bekommt der exportorientierte US-Industriesektor die wirtschaftliche Abkühlung stärker zu spüren. Das Umfeld für die globalen Aktienmärkte dürfte im Zuge der sich eintrübenden Konjunktur herausfordernd bleiben. Auch die US-Arbeitsmarktdaten zeigten sich im August etwas schwächer.
Gewinnrückgang setzt sich fort
Die Berichtsaison zum 2. Quartal 2023 ist praktisch abgeschlossen. In den USA konnten bisher knapp 80% der S&P500-Unternehmen besser als erwartete Quartalszahlen vorweisen. Dabei überzeugten vor allem die grossen Technologieunternehmen. Für positive Überraschungen sorgten unter anderem die Gewinnzahlen der Schwergewichte Nvidia, Apple, Microsoft und Intel. Auffallend war jedoch, dass im Durchschnitt aller US-Unternehmen ein Gewinnrückgang verzeichnet wurde. Damit verzeichneten die S&P500-Unternehmen im Schnitt bereits das dritte Quartal in Folge einen Gewinnrückgang. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet der Analystenkonsens allerdings weiterhin mit einem leichten Gewinnwachstum von 1.2%.
Unverändert defensiv
Wir belassen unsere Sektorenallokation unverändert und positionieren uns damit weiterhin defensiv. Bei den beiden Branchen Technologie und Industrie sehen wir nach wie vor ein Untergewicht vor, wohingegen die Sektoren Gesundheit und Nichtzyklischer Konsum übergewichtet werden. Die Bewertungen im Technologiesektor erachten wir nach der starken Kursentwicklung in der ersten Jahreshälfte weiterhin als zu hoch. Beim Industriesektor dürfte sich die wirtschaftliche Abkühlung zunehmend in tieferen Auftragseingängen bemerkbar machen. Der Gesundheitssektor verfügt hingegen über attraktive Wachstumsaussichten. Unternehmen aus den Sektoren Gesundheit und Nichtzyklischer Konsum profitieren im aktuellen Umfeld zudem von ihren robusten und stabilen Geschäftsmodellen.
Angela Truniger

8021 Zürich
